Patenschaft – Bildungsprogramm

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jährliche Kosten: ca. 3.462 €

 

Hintergrund:

Auswirkungen des 7.8 -Erdbebens am 25. April 2015 und seinen Nachbeben:

  • 8 898 Menschen (4 918 Frauen und 3 974 Männer) haben ihr Leben verloren
  • 22 309 Menschen wurden verletzt
  • Laut Angaben der Regierung wurden 6 022 257 Häuser teilweise oder vollkommen zerstört
  • Hilfsorganisationen schätzen, dass über eine Million Leute immer noch auf Nahrungsmittelunterstützung und 500 000 Unterstützung ihres Lebensunterhalts angewiesen sind
  • Etwa 370 000 Kinder brauchen noch sichere, temporäre Einrichtungen zum Lernen

 

Was unsere Partnerorganisation “ QUAKE VOLUNTEERS“  bisher nach dem Erdbeben geschafft hat:

Quake Volunteers ist eine Gruppe motivierter und freiwilliger, unbezahlter junger Helfer, die sich als Antwort auf das große Erbeben gebildet hat. Quake Volunteers haben dazu eng mit ähnlichen Organisationen zusammengearbeitet. Das 500 köpfige Team hat bereits zahlreiche Aktionen erfolgreich durchgeführt, darunter das Errichten von Schulen und Notunterkünften für Witwen, alte und behinderte Menschen, die Unterstützung der Bildung Erdbeben betroffener Kinder, Kinderfürsorge, die Stärkung von Frauen, psychosoziale Unterstützung, ein Jugend-Motivationscamp und generelle Aufräumarbeiten.

 

Weitere geplante Aktionen:

 

Der nächste Schritt nach dem Erdbeben ist nun zusammen mit weiteren Beteiligten auf nationalem und regionalem Level eine Lösung für das Schul-Problem in den am stärksten vom Erdbeben betroffenen Regionen zu finden. Hierbei stehen vor allem „Displaced communities“, also aus ihrer Heimat verdrängte Gemeinden, im Vordergrund. Unterstützt werden sollen besonders die Kinder und die armen einheimischen Familien dieser Gemeinden. Was wir wollen, sich um die Bildung derjenigen Kinder kümmern, die nicht zur Schule gehen können und deren Ausbildung nicht gewährleistet  ist.

 

Ziel:

 

Ziel ist es, den Kindern in Displaced Communities das Lernen zu ermöglichen und in der ganzen Gemeinde ein gebildeteres Niveau herzustellen. Dafür werden Lehrer direkt im Camp eingesetzt, um die Bildung der Kinder, die aus ihrer Heimat verdrängt wurden und teilweise die Schule abbrechen mussten, zu verbessern und weiterzuführen.

Warum müssen wir Displaced Communities im Bereich Bildung unterstützen?

Seit dem Erdbeben haben die jungen Kinder mit zahlreichen Problemen in ihrem Alltag zu kämpfen und müssen unter inakzeptablen Umständen leben. Mangels Erreichbarkeit der Schule oder elterlicher Unterstützung mussten einige Kinder ihre Ausbildung abbrechen.

Da die Familien dieser Gemeinden ihre Lebensgrundlage verloren haben und damit zu kämpfen haben, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, können sich die frustrierten Eltern oft  nicht genug um ihre Kinder und deren Ausbildung kümmern. Ohne elterliche Unterstützung ist die Zukunft und berufliche Karriere dieser Kinder ungewiss, was sowohl ihnen selbst, als der gesamten Gemeinde schadet.

Unterstützung der Bildung in der Gemeinde ist also wichtig:

  • Umstellung auf eine neue Schule mit neuen Lehrern und Mitschülern ist unvorteilhaft und kann Schwierigkeiten mit sich bringen
  • Einige Schüler können nicht zur Schule gehen (zu große Entfernung); ihre Bildung und Karriere ist daher sehr ungewiss
  • In dem Umfeld der überbevölkerten, behelfsmäßigen Hütten (Metall- und Zelt Shelter ) im Camp können sich die Kinder nur schwer auf Schularbeiten konzentrieren.
  • Die aus ihrer Heimat verdrängten Eltern können sich nicht ausreichend um die Kinder und deren Bildung kümmern
  • Die produktive Zeit der Kinder wird nicht sinnvoll genutzt
  • Die Kinder leiden unter Depressionen, Angst und ständiger Anspannung
  • Das Recht auf Bildung kann nicht mit Sicherheit gewährleistet werden

 

Was ändert sich, wenn wir die Bildung dieser Kinder unterstützen?

Es also sehr wichtig, die Bildung der Kinder aus den Displaced Communities zu unterstützen und die oben genannten Probleme, die durch Bildungsmangel verursacht werden, zu lösen.

Folgende Ziele werden durch das Programm erreicht werden:

  • Die Bildung der Kinder wird fortgesetzt werden, obwohl sie nicht zur Schule gehen können
  • Die Kinder werden in ihrer Bildung ausreichend unterstützt und geführt. Freiwillige Lehrer werden hierbei die Aufgabe der Eltern übernehmen, da diese wegen Frust und Depression oft nicht mehr in der Lage dazu sind.
  • Die Zeit der Kinder wird sinnvoll für Bildung und für ihren zukünftigen Chancen verwendet
  • Die Kinder werden mental gestärkt und motiviert
  • Das Recht auf Bildung wird gesichert
  • Gruppenzusammenarbeit und -zusammenhalt wird gefördert

 

UMSETZUNG

Falls Kinder aufgrund zu großer Entfernung nicht in die Schule gehen können, werden sie tagsüber von Lehrern betreut bzw. erhalten im Camp Unterricht. Dieser basiert auf den selben Unterrichtsmaterialien wie der offizielle Unterricht in den Schulen. Zu allen relevanten Prüfungen werden die Kinder trotzdem in die Schule gebracht, um staatlich annerkannte Referenzen/Noten zu erhalten.

Alle Kinder, welche regulär eine Schule besuchen, werden vor und nach dem Unterricht durch ausgebildete Lehrkräfte (Erläuterung später) bei den Hausaufgaben und beim Lernen unterstützt. Dies gilt auch für die Kinder, die keine Schule besuchen.

 

Aktivitäten:

 

  1. Unterstützung durch die Volunteers
  2. Volunteers (keine Lehrer) werden eingesetzt, um alles zu managen. Hierbei geht es vor allem um Koordination zwischen der Organisation „Quake volunteers“, Lehrern und der betreuten Gesellschaft/den Camps. Des Weiteren werden die volunteers eingesetzt, um die Aktivitäten und den Verlauf des Projekts mitzuverfolgen und zu überwachen. Die volunteers werden unter anderem Schulbesuche durchführen, um dort, falls möglich, mitzuhelfen. Wunschziel wäre, pro „education unit“ (20 Kinder, die von einem Lehrer betreut werden) zusätzlich einen volunteer zu haben, der ebenfalls betreuerische Aufgaben übernimmt.

Einmal pro Woche finden sogenannte „extra curricula activities“ statt. Diese sind verschiedene Wettbewerbe und das „child-club Programm“.

Da dieses Projekt nur von zeitlich begrenzter Dauer sein soll, will die Organisation erreichen, dass die Gesellschaft selbst aktiv wird. Beispielsweise durch das Einsetzen älterer Schüler zur Betreuung der Jüngeren. Es geht also darum, die Lernweise zu verselbstständigen und zu verbessern.

  1. Finanzielle und Materielle Unterstützung (Stipendium)

Es werden 50 Stipendien für die 50 Schüler ausgegeben, welche die finanzielle Unterstützung am meisten benötigen (z.B. Opfer von Mädchenhandel, Waisenkinder, Opfer von sexuellem Missbrauch, Kinder mit Behinderungen, etc.) und welche gleichzeitig die nötige Lernmotivation aufweisen. (Schulgebühren, Kosten für Lernmaterialien, Stifte, Hefte, etc. werden übernommen)

 

  1. Psycholigische Unterstützung

Einmal im Monat soll eine Art „Motivations-Tag“ für ALLE in der Gesellschaft stattfinden. Ziel ist es den betreuten Personen (Trauma nach Erdbeben, Stress, Ängste) zu helfen um wieder in die Normalität zurückzufinden.

-> Gemeinschaftsaktivitäten, die das Selbstvertrauen und den Zusammenhalt stärken.

 

  1. Child Club Programm

Es soll eine Gruppe motivierter Schüler geformt werden, die verschiedene Aktivitäten eigenständig organisiert. Eine Art Schüler-Zeitschrift wurde uns hier als Beispiel genannt. Außerdem geht es hier um mehr als nur „lernen“, vielmehr soll die komplette Gesellschaft zusammen agieren (Aufräumaktionen bzw. allgemeine Instandhaltung der Ordnung, falls nötig auch Bauarbeiten).

-> Ziel ist es also wieder, eine Umgebung zu schaffen, in der die Bildung der Kinder auch ohne Hilfe von Außerhalb gewährleistet ist. Bzw. allgemein das Wohlergehen aller Gemeindemitglieder.

Hierfür wird außerdem eine Bücherei pro Community geplant (Eventuell nach einem Jahr).

Working Area:

  1. Displaced Community of Hakku VDC, Rasuwa
  2. Displaced Community of Grang, Rasuwa

 

Auswahlkriterien für diese Orte:

 

  1. Hakku:

Diese Gemeinden gehören zu den am schlimmsten vom Erdbeben betroffenen Gruppen. Aufgrund mehrerer Landrutsche wurde ihre frühere Heimat und die dazugehörigen Ländereien komplett zerstört. Nun leben sie in behälfsmäßigen Zeltstädten einige Busstunden von ihrem früheren Wohnort entfernt.

Die Bewohner der Gemeinde gehören zu einer der untersten Kastenschichten (Tamang), die von Fischerrei und Landwirtschaft lebt. Neben der vernachlässigten Bildung der Kinder besteht ein deutlich erhöhtes Risiko des Mädchenhandels, Missbrauchs und frühen (zwangs-)Heiraten.  Zudem kommt noch, dass zahlreiche Kinder ihre näheren Verwandten oder ihre Familie aufgrund der Erdbeben verloren haben und nun Waisen sind.

  1. Grang:

Ähnliche Probleme wie in Hakku. Hinzu kommt aber, dass viele Kinder keinen Zugang zu einer örtlichen Schule oder diese abgebrochen haben. Quake volunteers möchten hier temporäre Lern-Zentren ins Leben rufen. Falls sich kein Raum vor Ort findet, wird eine temporäre, günstige Unterkunft dafür gebaut werden müssen.

 

Zusatz:

Ausbildung der Lehrer erfolgt durch ein dreitägiges, von einem Spezialisten durchgeführtem, Training. Dieses wird außerdem alle drei Monate einen Tag lang stattfinden. Zusätzlich treffen sich alle Verantwortlichen (Lehrer, Volunteers, Koordinatoren) einmal im Monat, um die aktuelle Lage und eventuelle Probleme zu diskutieren.

Lehrer müssen im Übrigen einen Vertrag für mindestens 6 Monate unterschreiben und bekommen reguläres Gehalt.